Apostel Harburg

Wie eine Gemeinde wächst

Der „Gemeinde-Entwicklungs-Kreis“

Eine unserer grundlegende Fragen war: Wie wird eigentlich die Gemeinde, ihre Entwicklung und ihr Wachstum in der Bibel beschrieben? Wenn es eine solche Beschreibung gibt, dann zeigt sie möglicherweise, wie Gott sich die Ortsgemeinde denkt. Und wenn das so ist, dann sollten wir das genau kennen und uns daran halten! Wie viele andere Gemeinden und mit deren Hilfe sind wir bei unserer Suche auf Apostelgeschichte 2 gestoßen. Wir haben sehr genau nachgesehen und vor allem in den Versen 37 – 47 den Gemeinde-Entwicklungs-Kreis (GEK) entdeckt: Die biblische Vorlage zur Gemeindeentwicklung.

Hier wird ein innerer Kreis beschrieben (Wie man in die Gemeinde hineinkommt) und ein äußerer Kreis (wie die Gemeinde wächst). In jedem der Kreise gibt es drei wichtige Ereignisse oder Schwerpunkte.

Der Gemeinde-Entwicklungs-Kreis

Der äußere Kreis

Ich stelle ihnen zunächst den äußeren Kreis vor.
In den Versen 46 und 42 heißt es: Die Christen „waren täglich einmütig beieinander im Tempel und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel“. Sie werden ermutigt durch inspirierende Gottesdienste.
Diese Gottesdienste stärken den einzelnen in seinem Glauben durch die klare Verkündigung der biblischen Botschaft und durch die gemeinsame Anbetung in Gebeten und Liedern. Solche Gottesdienste sind ein entscheidender Motor für jeden Christen und die Gemeinde. Deshalb investieren wir viel Kraft und Phantasie in diesen ersten Schwerpunkt des Kreises.

In Vers 37 heißt es: Als die Menschen die Lehre der Apostel „hörten, ging es ihnen durchs Herz, und sie sprachen..: Was sollen wir tun?“ Das ist das Ergebnis eines wirklich inspirierenden Gottesdienstes.

Im äußeren Kreis, also in der Gemeinde, ist der Ort, an dem diese Frage gestellt und gemeinsam beantwortet wird, die Kleingruppe. Die Kleingruppe ist der zweite Schwerpunkt des Kreises. Ihr kommt in Apostelgeschichte 2 eine große Bedeutung zu.
Die Kleingruppe trägt den einzelnen sowohl im Glauben, als auch in allen alltäglichen Problemen. Die Teilnehmer sorgen sich umeinander, helfen einander, leben ihren Glauben. (Verse 42, 45, 46). Die Kleingruppenleiter sind die eigentlichen Pastoren der Gemeinde, sie sind die Hirten für ihre Kleingruppe. In der Bibel sind sie auch diejenigen, die das Abendmahl einsetzen und austeilen (Vers 46).

Das Leben in dieser Gemeinschaft verändert die Menschen grundlegend. Es verändert sie so sehr, dass sie selbst staunen und voller Ehrfurcht sind (Vers 43).
Daraus wächst der dritte Schwerpunkt des Kreises, den wir die neue Gemeinschaft nennen. Menschen kehren um, wie Jesus sagt, sie richten ihr Herz neu auf Gott aus. Das griechische Wort „Metanoia“ ist hier ganz zentral. Es wird meist mit „Buße“ übersetzt, es bedeutet aber auch „neues Denken“, „sich neu ausrichten“. Leben in der neuen Gemeinschaft ist ein Leben mit dem Heiligen Geist.
Jeder, der zur neuen Gemeinschaft gehört, bringt sich vielfach ein: Durch seine Zeit und seine Mitarbeit (vgl. 1. Korinther 12: Ein Leib und viele Glieder), durch seine Teilnahme am Gottesdienst und in einer Kleingruppe, und durch Spenden (vgl. 2. Korinther 8+9: Wir geben reichlich, weil wir reich beschenkt sind).

Das wiederum bleibt bei den außenstehenden Menschen nicht unbemerkt (Vers 47). Sie sind interessiert und werden berührt, so dass täglich weitere Menschen zur Gemeinde hinzu kommen. D.h.: Die Ausstrahlung der Gemeinde führt zu Wachstum. Menschen werden angesteckt durch begeisterte Mitarbeiter.
Damit beginnt für die Neuen der innere Kreis (wie man in die Gemeinde hineinkommt).

Der innere Kreis

Der innere Gemeinde-Entwicklungs-Kreis ist genauso aufgebaut wie der äußere.
Menschen werden berührt von Gott und der Gemeinschaft. Im optimalen Falle ist es so: Menschen, die neu kommen, fühlen sich willkommen. Sie merken, Gott liebt sie und wir auch. Sie merken das in den drei Punkten des Gemeinde-Entwicklungs-Kreises:
Sie hören von Gott u.a. in Gottesdiensten, die wir speziell mit solchen interessierten Menschen feiern. Diese Gottesdienste fordern sie heraus, so dass sie Interesse an einer Vertiefung ihres Glaubens in einer Kleingruppe bekommen. Solche grundlegenden Kleingruppen nennen wir in Apostel GENESIS-Gruppen.
In den Gottesdiensten und Kleingruppen gibt es immer wieder die Möglichkeit, sich zu entscheiden für den weiteren Weg mit Gott. Die erste und wichtigste Entscheidung dabei ist, die Gnade und die Liebe Gottes anzunehmen. Wer diese Entscheidung trifft, dem gilt die große Verheißung, die in Vers 38 steht: Wenn ihr euch Gott zuwendet, „werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen“.
Das ist der Punkt, an dem sich alles ändert, und das Leben einen neuen Reichtum gewinnt: das Leben mit Gott.

Wir wollen in Apostel jedem Gemeindemitglied und jedem Interessierten die Möglichkeit geben, diesen Kreis mitzugehen und die Verheißungen Gottes zu erleben, die darin stecken.

Wir haben die Gemeinde-Entwicklungs-Kreis in eine Grafik gefasst. Wir finden sie prima, auch wenn sie einigen zu kompliziert erscheint. Entscheiden Sie selbst!