Apostel Harburg
Liebe Gemeinde,

Der Glaube ist mit einem Sprung zu vergleichen (So hat es der dänische Philosoph und Christ Sören Kierkegaard gesagt)
Er sagt ein Sprung ist notwendig, um zum Glauben zu gelangen – denn nur mit einem Sprung, der den eigenen Verstand in die Grenzen weist und über den eigenen, bisherigen Lebensentwurf hinausführt, gelange ich in den Glauben.
Kierkegaard meint, der Weg ins Christsein lässt sich nicht schrittweise auf vernünftigem, rational nachvollziehbarem Wege gehen, sondern nur durch einen qualitativen Sprung auf Gott zu.

Hört sich mutig an, oder? Auf Gott zuspringen, ohne genau zu wissen was mich erwartet. Nur mit einer Ahnung von Gott ohne genau sein Herz zu kennen.
Ja, Glaube hat immer auch mit Mut zu tun. Mut mich immer wieder auf Gott und meine Mitmenschen einzulassen – auch Mut mich von Gott verändern zu lassen.

Auch Claus Scheffler hat beim letzten AGD deutlich gemacht,
wie wichtig Mut in unserem Glauben ist.

Wir haben über den Mut des 75-Jährigen Abrahams gestaunt, - und eben haben wir es in der Lesung noch einmal gehört. Abraham vertraute Gott und ging in das unbekannte Land der Verheißung – und Gott hat diesen Mut gesegnet.

Ein anderer Mut-macher in der Bibel ist für mich Petrus: Auf dein Wort hin, will ich die Netze auswerfen – gegen alle Erfahrung eines Fischer. Und er wurde für diesen mutigen Glauben reich gesegnet von Jesus.

Und seit den Zeiten der Bibel gab es viele mutige Frauen und Männer, die sich mit ihrem Leben für Gott eingesetzt haben. Sie haben den Sprung auf Gott hin gewagt und wurden reich gesegnet.
Claus Scheffler berichtete von Bill Hybels, der hätte reich sein können – im Familienunternehmen seines Vaters, aber er hat sich sich für ein Theologiestudium entschieden hat, um seinem himmlischen Vater zu dienen – und Gott hat diesen Glaubens-Mut durch die Willow Creek Gemeinde gesegnet.
Und solch ein Mut kann uns anstecken. Wer das nachlesen will: Mutig führen von Bill Hybels!

Immer wieder hat Gott die Menschen gesegnet, die sich MUTIG auf die Verheißungen Gottes eingelassen haben.

Aber was ist eigentlich eine Verheißung – das ist ja kein Wort aus dem Alltag, sondern ein Wort aus der Bibel:

Was würdet ihr tun, wenn jemand bei euch klingelt und eine Gabel von euch möchte?
Das ist mir vor ein paar Jahren mal passiert.

Ich saß in meinem Büro und dann kam ein Obdachloser, der mich fragte, ob ich eine Gabel für ihn hätte.
Ich dachte mir:
„Naja, vielleicht hat er sich beim Penny was gekauft, das er mit einer Gabel essen muss!“
Und offensichtlich besaß er keine.

Freundlich wie ich bin, ging ich in die Küche und fand eine Plastikgabel.
„Super“, dachte ich mir, „die kann er dann ja gleich behalten!“
Und in meiner großzügigen Art überreichte ich ihm das gute Stück und sagte gönnerhaft:
„Die können sie gerne mitnehmen!“

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen – Amen.
0. Einleitung
Liebe Gemeinde,



„Pech gehabt – dann bist Du eben arm!“
Wer so denkt, der braucht dringend die Erneuerung seines Denkens durch den Heiligen Geist.
Wer so denkt muss umdenken und neu denken lernen.
Wer so denkt braucht Buße und Umkehr – oder anders gesagt: die Änderung und Erneuerung des Denkens.


Ein Bettler klingelt bei einer älteren Dame in Hamburg an der Haustür. Sie öffnet ihm und fragt: „Ja? Was wollen sie?“
Der Mann antwortet: „Gucken sie mich doch mal genau an! Ich habe seit vier Tagen nichts mehr gegessen!“
„Tja,“ erwidert die Frau, „sie müssen sich halt zwingen!“

Ja, ganz lustig, find ich auch.
Aber irgendwie ist das auch sehr beschämend.
Und ich glaube, ehrlich gesagt, auch gar nicht so weit weg von unserer Realität.
Denn die meisten von uns, die wir heute hier sind, können sich gar nicht vorstellen, was es bedeutet, wirklich arm zu sein.
Wirklich vier Tage nichts zu essen, ohne dass wir gerade heilfasten.
Das behaupte ich zumindest einfach mal.

Ich persönlich kann mich in den Gedanken der Frau vom Theaterstück total wiederfinden.
Die kenne ich ganz genau von mir selbst.

0. Einleitung

Apostel – wohin geht`s? – „Ich habe eine Vision für Apostel!“



Vision allgemein

Was denkt Ihr als erstes, wenn ihr hört, dass jemand eine Vision hat?

Als ich das erste Mal von Visionen hörte, da dachte ich, dass es sich
um ganz seltene Offenbarungen Gottes handelt, die nun wirklich nicht jeder hat.

Erst nach und nach verstand ich, dass man Vision gar nicht so übernatürlich verstehen muss, sondern dass es einfach ein klares Bild von der Zukunft sein kann.
Ein Visionär hat ein klares Ziel vor Augen, auf das er zusteuert.
Und als Christ bete ich dafür, dass Gott meine Wege führt und mir neue Wege und Ziele zeigt.

Wenn ich nun also von einer Vision für Apostel spreche, dann meine ich nicht, dass Gott auf übernatürliche Art zu mir gesprochen hat, sondern ich meine damit ein Bild von der Zukunft, dass mir und anderen aus dem Kirchenvorstand vor Augen steht aufgrund der biblischen Aussagen über die christliche Gemeinde und christliche Gemeinschaft.
Dieses Bild ist natürlich geprägt von den Menschen, die hier vor Ort leben.

0. Einleitung

Ein junger Mönch schloss sich einem Orden an, in dem absolutes Schweigen gefordert war.
Nur der Abt durfte von Zeit zu Zeit einem Mönch die Erlaubnis zum Sprechen geben.

Nach 5 Jahren kommt der Abt zu dem jungen Mönch: „Du darfst 2 Worte sagen!“
Der junge Mönch dachte nach und sprach dann: „Hartes Bett“
„Oh, es tut mir leid, dass dein Bett hart ist, wir werden sehen, dass wir dir ein anderes besorgen!“

Nach weiteren 5 Jahren: Abt zum Mönch: „Du darfst jetzt noch 2 Worte sagen!“
„Kaltes Essen!“, sagte der Mönch.
„Nun, wir werden sehn, was wir tun können“, antwortete der Abt!

Wieder vergingen 5 Jahre, bis der Abt erneut an den Mönch herantrat: „Du darfst jetzt wieder 2 Worte sagen!“
„Ich gehe!“ sagte der Mönch!
Und der Abt antwortete:
„Das wird wahrscheinlich auch das Beste für dich sein, denn seit du hier eingetreten bist, hast du ja nur rumgenörgelt“.

1. Heute:

Thema, das vielen unmittelbar einleuchtet. Es geht um das Jammern, sich beklagen und lästern.



2. Jemand hat mal gesagt:

„Der Mensch erfand die Sprache zur Befriedigung seines tiefen Bedürfnisses, sich zu beklagen“
(Lily Tomlin, Schauspielerin))

a) Wie ist es bei Ihnen: Jammern Sie oft?

Vor zwei Wochen ging es in der Predigt darum, wie wir mit unserem Herzen umgehen und was wir ihm alles zumuten.
Letzte Woche hat Burkhard vom Apostel Paulus berichtet, dessen Herz aus Stein Gott auf unglaubliche Art und Weise zu Fleisch werden ließ.

Und heute möchte ich beide Themen so ein bisschen zusammenbringen. Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, was es für uns bedeutet, ein fleischernes Herz zu haben, und wie wir Gott an unserem Herz aus Stein arbeiten lassen können.

Grundsätzlich muss erst mal jeder selbst darüber nachdenken, was es für ihn bedeutet, wenn jemand ein Herz aus Fleisch hat.
Wer von euch findet z.B., dass Oliver Kahn ein gutes Herz hat?
Wer glaubt, dass George Bush ein gutes Herz hat?
Und wer ist davon überzeugt, dass ich ein gutes Herz habe?
Nein, nein, war nur ein Scherz!

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Liebe Gemeinde,



1. Einleitung und Rückblick

„Herzensangelegenheiten“ – so heißt unsere Predigtreihe - ein schöner Titel oder?
Klingt so romantisch! Dabei geht es aber keineswegs – wie man vielleicht vermuten könnte - um einen Rosamunde Pilcher Film, sondern um die Mitte unseres Lebens und unseres Glaubens.

Denn - Felix Gehring hat es in der letzten Woche bereits erwähnt - das Herz ist nach biblischem Verständnis das Zentrum unseres Lebens.

Wir finden dieses Verständnis als Zentrum der Person auch in unseren deutschen Redewendungen wieder,




Es können uns Menschen ans Herz wachsen
wir nehmen uns etwas zu Herzen.
Und unser Herz kann sogar brechen.

Wo speichert ihr alle Erlebnisse, Eindrücke und Gefühle ab?

Ich kann mir vorstellen, dass viele auf das Gehirn als den Speicherort unseres Körpers tippen. Aber auch das Herz spielt in unserem Leben eine wichtige Rolle. Es ist der Motor unseres Kreislaufs, doch nicht nur im anatomischen Sinn ist es Zentrum unseres Lebens.
Auch unsere Gefühle und Erlebnisse haben etwas damit zu tun.

Wenn uns etwas emotional bewegt, dann geht es uns z.B. ans Herz. Wenn wir eine neue Anregung für unser Leben hören, dann können wir sie uns zu Herzen nehmen. Wenn uns jemand enttäuscht, dem wir sehr vertrauen, dann bricht unser Herz. Wenn wir uns sehr freuen, dann geht uns das Herz über. Wenn wir uns verlieben, dann trifft Amors Pfeil direkt in unser Herz.

Wenn wir vertrauenswürdig sind, dann haben wir das Herz am richtigen Fleck. Wenn wir vertrauensselig sind, dann tragen wir unser Herz auf der Zunge. Wenn wir Angst haben, rutscht es uns in die Hose. Und wenn wir jemanden mögen, dann schließen wir ihn in unser Herz.

Das passiert alles mit dem Herzen und nicht mit dem Gehirn.

Das Herz tritt hier überall an die Stelle der Seele. In der Bibel im AT gibt es verschiedene Begriffe für „das Leben“ mit unterschiedlichen Bedeutungen. Und alle Bedeutungen haben etwas mit der Seele zu tun. Unter anderem auch das Herz.

Denn die Vorstellung war, dass das Blut Träger des Lebens und somit Träger der Seele ist.